7. Xella Studentenwettbewerb_2009/2010

Ein neues Museum für die Alten Meister

Die Konzeption zum Erweiterungsbau an das Bodemuseum sieht neben dem Skywalk auch eine unterirdische Erschließung an die kommende architektonische Promenade vor. Diese soll den Besuchern der Museumsinsel ermöglichen, den Erweiterungsbau, ohne Verlassen der Promenade, zu durchqueren.

Dadurch wird der Erweiterungsbau in die Gesamtkonzeption der Museumsinsel integriert und ist somit kein eigenständiges Museum, d.h. man kann alle Museen sowie den Erweiterungsbau durch den geplanten Haupteingang der James-Simon Galerie erreichen. Für den Besucher besteht somit die Möglichkeit, das Museum sowohl im Untergeschoss als auch im 4. Obergeschoss zu betreten/verlassen. Dies ist besonders besucherfreundlich, da unnötige Wege/Umwege vermeidbar werden.

Gelangt der Besucher nach diesem Konzept durch den unterirdischen Tunnel in das Museum, wird er schon beim Eintritt in eine besondere Atmosphäre versetzt, die dadurch entsteht, dass der an sich dunkle Raum nur durch raumhoch eingebaute und beleuchtete Vitrinen, in denen Exponate ausgestellt sind, beleuchtet wird. Am Ende des Ganges gelangt man direkt auf eine freischwebende Treppe, die ins Foyer führt. Umgesetzt wird dieses Konzept durch eine Faltung, die formgebend für den Erweiterungsbau ist. Die Faltung wird durch das Zurücksetzen der Fassade von 1m besonders betont. Die Grundstücksgrenzen werden durch das Gebäude in der Projektion ausgefüllt. So lädt der im Westen angeordnete Haupteingang, zu dem sich das Gebäude hin öffnet, mit dazugehörigem Freibereich zum Flanieren ein und führt die Besucher von der Spree aus in das neu gestaltete Areal.

Im Innenbereich sorgen die verschieden hohen Ebenen mit den dazugehörigen Lufträumen für einen Wechsel in der Wahrnehmung der Exponate. Kleinere Objekte können so in niedrigeren Räumen, größere in höheren Räumen ausgestellt werden. Durch einhängbare Ausstellungswände an der Glasfassade besteht dadurch die Möglichkeit, bestimmte Bereiche, je nach Ausstellung, entweder zu öffnen, Blickbezüge herzustellen oder ganz zu schließen.

Im Eingangsbereich befindet sich eine Freiform aus Bücherregalen, die im Außenbereich die Kassen, im Innenbereich die Küche, mit zugehörigem Café und den Museumsshop beherbergt. Über Leitern, ähnlich wie in einer Bibliothek, können die Besucher auch die höheren Regale erreichen und sich Bücher aussuchen.

Da der Eingangsbereich von dem Ausstellungsbereich durch Steg und Treppe getrennt ist, kann man diesen auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzen. In die Sonderausstellung gelangt man über den Steg im Erdgeschoss. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, auch über die Treppe neben dem Steg in das 1. Obergeschoss zu gelangen und so den Daueraustellungsbereich zu betreten. Dieser Standpunkt bietet dem Besucher einen Blick durch die gesamte Etage. Der Ausstellungsbereich öffnet sich zweigeschossig und verjüngt sich in dem Moment, als das 2. Obergeschoss sich einfaltet. Dieser Bereich besitzt die niedrigste Geschosshöhe. Er wird für die Ausstellung der Skulpturen genutzt, da durch das Stützenlabyrinth und das damit verbundene „Ausweichen“, die Skulpturen besonders zur Geltung kommen und rundum wahrgenommen werden können.

Im Untergeschoss befinden sich die Werkstätten. Die Belichtung erfolgt über einen 5m breiten Lichthof. Über diesem schwebt der Ausstellungsbereich. Innerhalb dieses Ausstellungsbereiches ist der Lichthof in Projektion einer zweigeschossigen Galerie erlebbar. Die Außenwand bietet aufgrund ihrer Höhe Platz für großformatige Gemälde.

Der Skywalk durchdringt den Erweiterungsbau und verbindet damit die Galerie des 3. Obergeschosses mit dem Bodemuseum. So wird der Skywalk nicht nur ein Transportweg, sondern selbst ein Teil der Faltung. Auf Grund der größeren Höhe des Skywalks entsteht im Innenraum ein repräsentatives, Oberlicht beleuchtetes Entreé.